DLRG stellt Hallenbad-Konzept vor

Die DLRG-Ortsgruppe Baienfurt solle ein tragfähiges Konzept für die Fortführung des Hallenbads entwickeln und vorstellen, so lautete ein Beschluss der Gemeinderatssitzung am 18.01.2011 nach dem „Nein“ zum Bürgerentscheid. Jetzt wurde das ausgearbeitete Konzept der Verwaltung und dem Gemeinderat übergeben, eine Entscheidung des Gemeinderats wird nach der Sommerpause erwartet.

Die Autoren sind vom Fach: Arthur Pfau ist Diplom-Ingenieur (FH) der Verfahrenstechnik, Rainer Müller Bauingenieur (FH) und Max Schraube Architekt. Gemeinsam haben sie ein Konzept aus drei Teilen entwickelt: Der erste Teil beschreibt ein Betreibermodell auf Basis einer Genossenschaft. Im zweiten Teil wird ein neues Energiekonzept vorgestellt, und der letzte Teil widmet sich den notwendigen Sanierungen.

Das Konzept schlägt den Betrieb auf Basis eines Drei-Säulen-Modells vor. Während die Gemeinde als erste Säule Gebäudeeigner bleibt, würde als zweite Säule eine Genossenschaft hinzukommen, die den operativen Betrieb des Hallenbads in Eigenregie übernehmen würde. Die Mitgliedschaft in dieser noch zu gründenden Genossenschaft würde allen Bürgern offenstehen. Die Gemeinde würde den Betrieb weiterhin bezuschussen, hierfür pro Jahr allerdings nur noch um die 60.000 EUR ausgeben müssen – rund 16.000 EUR weniger als bei einem Betrieb durch die Gemeinde. Als dritte Säule ist der Förderverein vorgesehen, um Zuschüsse bei Anschaffungen und Eigenleistungen zu erbringen. In diesem Förderverein haben sich seit der Gründung im Februar mittlerweile über 400 Mitglieder organisiert. Bei einem Sponsorenschwimmen im April, welches der Förderverein organisierte, sind über 3.000 EUR an Spendengeldern zusammengekommen.

50% Einsparungen möglich

Des weiteren beleuchtet das Konzept Einsparmöglichkeiten bei den Verbräuchen an Wärme, Wasser und Strom. In allen betrachteten Bereichen, so die Autoren des Konzepts, gibt es z.T. erhebliche Einsparmöglichkeiten. Allein durch den Einsatz von Wassersparduschköpfen könnten über 7.000 EUR pro Jahr eingespart werden. Die „größten Brocken“ sind allerdings Stromverbrauch und Heizkosten. Die vorgeschlagenen Maßnahmen schlagen hier einen Bogen von optimierten Einstellungen der vorhandenen Anlagen bis hin zum Einbau einer Wärmerückgewinnung. Insgesamt, so das Konzept, sind Einsparungen in Höhe von fast 56.000 EUR möglich – das ist rund die Hälfte der derzeitigen Kosten.

Sanierung nicht zwingend, aber vernünftig

Bei den Sanierungskosten stellt das Konzept zunächst fest, dass aus technischen bzw. sicherheitsrelevanten Gründen kein akuter Sanierungsbedarf besteht, zur Senkung der Betriebskosten und zur Steigerung der Attraktivität Sanierungsmaßnahmen jedoch dringend zu empfehlen seien. „Die Sanierung des Baienfurter Hallenbades ist nicht zwingend – aber vernünftig!“, fasst das Konzept die Überlegungen zusammen.

Auf insgesamt 21 Bereiche, darunter Fassade und Dach, aber auch Garderoben-, Umkleide- und Sanitärbereiche, sind die Sanierungsmaßnahmen verteilt. Auf knapp 1,2 Mio. EUR beläuft sich der so ermittelte Investitionsbedarf – mit rund 600.000 EUR ein Viertel weniger als das bisherige Gutachten des Ingenieurbüros  Strobilius.

Das Konzept wurde am 10. Mai dem Gemeinderat vorgelegt, bei der Gemeinderatssitzung am 31.05. wird es von den Autoren vorgestellt. Anschließend sind Diskussionen mit Gutachtern geplant, bevor der Gemeinderat nach der Sommerpause endgültig über die Zukunft des Hallenbads zu entscheiden hat.

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